REFUGIEN II
Die Beziehungsgef(l)echte
zwischen Mensch und Natur
REFUGIEN II
Eine Ausstellung,
die um WANDEL, MIGRATION und
den UMGANG MIT DEM
FREMDEN kreist.
AUSSTELLUNGS-
FLYER
Kunst.WERK 2014. Von Mai bis Oktober
verwandelten sich die ehemaligen Erz-
bunker in besondere Biotope:
in Rückzugsorte für geheimnisvolle
gärtnerische Tätigkeiten, für außer-
gewöhnliche Lebensformen, pflanzliche
Invasoren und für die Auseinander-
setzung mit dem ambivalenten Verhält-
nis von Mensch und Natur.
REFUGIEN II widmet sich der Migration
und dem Wandel als Prinzipien des
Lebens: In Bildern und Inszenierungen
erzählt die Ausstellung von den
dauernden Versuchen des Menschen,
gestaltend und regulierend Einfluss
auf seine (Um)Welt zu nehmen,
von der Angst vor dem Fremden, Unkon-
trollierbaren und von der (Un)Ver-
hältnismäßigkeit der Mittel gegenüber
der zähen Verteidigung heimischer
Habitate.
Der Landschaftspark Duisburg-Nord -
war dabei Ausgangspunkt und Symbol:
Das ehemalige Eisenhüttenwerk, als
Industriestandort global verbunden
mit den Wirtschaftswegen der Welt - immer schon Heimat und Umschlagplatz fremder Kulturen und Naturen. Ein Ort steter Veränderung: Die stillgelegten technischen Einrichtungen verwittern, verformen, begrünen sich, werden organischer.
Seit 20 Jahren nun für die Öffentlich-
keit neu zu entdeckendes Land.
Neue Heimat auch für die sogenannte
Industrienatur, die mit dem Material
für die Eisenproduktion 'zugereist wurde'.
Auf einer Art 'Parcours' führte uns
REFUGIEN II über vier Stationen in die
Beziehungsgef(l)echte zwischen Mensch
und Natur:
Eine geheimnisvolle Hütte, gleichzeitig
Garten und Informationsort, empfing die
Besucher unterhalb eines Netzwerks mit
versponnenen Objekten - Spiegelungen von
Natur und menschlicher Kultur, beides
untrennbar miteinander verbunden.
Der dunkle Durchgang hin zum nächsten
Raum eröffnete den Blick auf Industrie-
geschichte und phantastische Bilder
einer sich stetig assoziativ wandelnden
Filminstallation.
Panta rhei - alles fließt!
Das Fremde begegnete uns im dritten
Bunker in bunter schriller Farbigkeit:
Zoobotanische biomorphe Phänomene,
Mischwesen zwischen Pflanze und Tier,
ein Spezialgebiet von Kelbassa's
Panoptikum.
Der schmale vergitterte Steg durch den
Bunker erinnerte an eine Zoo-ähnliche
Situation - der distanzierte, geschützte
Einblick in ein inszeniertes Natur-
Panorama.
Doch obacht - wie im gesamten Land-
schaftspark - entdeckt nur, wer mit
offenem Blick unterwegs ist.
Einen besonderen Gast aus der Fremde
beherbergte die Ausstellung im letzten
Bunker:
Die Herkulesstaude oder der Riesen-
Bärenklau (Heraclium mantegazzianum),
kulturgeschichtliches Sinnbild für
sich wandelnde Werte: Zu Beginn ihrer
Entdeckung noch als Prachtstaude
verehrt, ist die durch den Menschen
eingeschleppte Herkulesstaude heute
Inbegriff eines pflanzlichen Invasoren,
der vehement bekämpft wird.
Und auch dafür bot REFUGIEN II einen
Rückzugsort:
für die offene Auseinandersetzung
mit künstlerischen und naturethischen
Ideen, für Entdeckungen jenseits der
üblichen Sichtweisen -
aufmerksam, respektvoll und mit Spaß!
Landschaftspark Duisburg-Nord,
Vorratsbunker 2-5
04.05. - 05.10.2014
Mehr Informationen
im Ausstellungs-
flyer (pdf):
Deutsche Fassung
English version
oder in der
Ausstellungs-
dokumentation mit
Bildern, Texten
und ausführlichem
"Making of".
Eine Entdeckung der besonderen Art:
Die Panoramen des
Fotografen Jürgen
Diemer führen noch
einmal virtuell
durch die Ausstel-
lungssituation.
Sahnehäubchen bei
Panorama 2: Film
inbegriffen!
Viel Spaß dabei!
PANORAMEN
REFUGIEN II - Blick von oben in Erzbunker1: Blick auf Netz und Hütte
REFUGIEN II - Durchgang von Bunker 1 zu 2 mit Filminstallation