Die von der Natur wieder zurückgewon-
nenen Areale ehemaliger Industrie-
stätten im Ruhrgebiet erweisen sich
als ideale Standorte renitenter,
in Hinblick auf die dort herrschenden
kargen Bedingungen extrem genügsamer
und anpassungsfähiger Pflanzen und
anderer Lebewesen.
Vor allem hier, im Niemandsland des
Ballungsraumes an Ruhr und Emscher -
(schwer)metallhaltig, altlasten-
verfüllt und teilkonserviert -
entdeckt man, oftmals unverhofft,
neben verwilderten alten Kultur-
pflanzen außergewöhnliche und fremde,
von Ferne eingeschleppte Raritäten
der Pflanzen- und Tierwelt.
Und längst weist einiges darauf hin,
dass unter den Exoten dieser
sogenannten „Industrienatur“ einige
„Biomorphe“ ausgemacht werden können:
Aktuelle Beobachtungen sprechen für
die Ankunft der „Wandersprosse“ im
Ruhrtal, Meldungen von seltenen
metallliebenden „Gewächsen“, die -
angepaßt an die gegebenen industriel-
len Strukturen - unbemerkt ehemalige
Industriebezirke bevölkern, weisen
auf biomorphes Leben an der Ruhr.
Zeit für Kelbassa’s Panoptikum,
erneut die Situation der “Biomorphe”,
dieser außergewöhnlichen, lange von
der Wissenschaft ignorierten Misch-
wesen zwischen Pflanze und Tier,
vornehmlich im Ruhrgebiet in den
Blick zu nehmen!
Die Ausstellung in Haus Ripshorst
bot die seltene Gelegenheit, auf ver-
gessenen Schleichwegen der Botanik zu
wandeln und sich - anhand von Bildern,
Objekten und Texten - der Vielfalt
und dem Wissen um Geschichte, Mythen
und Bedeutung biomorphen Lebens auf
unterschiedlichen Ebenen anzunähern
(u.a. Volksglauben, Natur- und
Heilkunde und Ethnobotanik).
WUNDERSAME
Auf vergessenen
Schleichwegen der Botanik
Kelbassa's Panoptikum
in Haus Ripshorst, Oberhausen
15.08. - 04.10.2009
WUNDERSAME 2009
AUSSTELLUNGS-
EINLADUNG